Darmkrebs
Darmkrebs ist eine der Krebserkrankungen, die in Deutschland immer häufiger auftreten. Diese Tatsache und intensive Aufklärungskampagnen in den Medien haben bewirkt, dass Darmkrebs mehr und mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung dringt. Dennoch sind alle Darmerkrankungen nach wie vor stark tabuisiert. Viele Betroffene verdrängen lange Zeit die Beschwerden und die Krankheit wird zu spät erkannt. In vielen Fällen merkt der Betroffene auch nichts von der Erkrankung.
Dabei ist Darmkrebs eine der wenigen Krebserkrankungen, die durch rechtzeitige Vorsorge (Darmspiegelung) komplett verhindert werden könnte, bei der eine echte Vorsorge- nicht nur eine Früherkennung- möglich ist.
Die Entstehung von Darmkrebs erfolgt über Vorstufen, die sogenannten Darmpolypen, welche über lange Zeit im Dickdarm wachsen können, ohne ein bösartiges Verhalten zu entwickeln. Mit der Zeit können die Zellen in diesen Polypen aber zu Krebszellen entarten.
Darmkrebs gehört zu den Erkrankungen, die sehr lange unbemerkt im Körper voranschreiten können. Mögliche Symptome sind Blutungen aus dem After, Änderung der Verdauung und der Stuhlbeschaffenheit, unklare Bauchschmerzen und Gewichtsabnahme. Bei all diesen Symptomen ist eine endoskopische Abklärung altersunabhängig dringend anzuraten.
Behandlung von Darmkrebs
Darmkrebs gehört in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen. CA. 40 % der Erkrankten sterben an dieser Erkrankung. In Deutschland sind das ca. 26000 Menschen pro Jahr. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser ist die Prognose. Zur Behandlung von Darmkrebs kann in Frühstadien die Entfernung eines kleinen Tumors bei der Darmspiegelung ausreichen. In der Regel muss allerdings das Darmstück, das mit dem Krebsgeschwür befallen ist, durch eine Operation entfernt werden. Bei Befall von Lymphdrüsen ist im Anschluss an die Operation noch eine Chemotherapie erforderlich.
Die Behandlung von Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) erfordert gegebenenfalls eine kombinierte Bestrahlung und Chemotherapie mit anschließender Operation. Hier ist die Anlage eines künstlichen Darmausgangs vorübergehend oder als Dauerzustand oft nicht zu umgehen.
Darmkrebsvorsorge
Durch die rechtzeitige Durchführung einer Darmspiegelung können Darmpolypen und kleine Tumoren zeitgleich aus dem Dickdarm entfernt werden. Damit kann der Entstehung von Darmkrebs effektiv vorgebeugt und dieser verhindert werden. Das Alter zur Darmkrebsvorsorge liegt aktuell in Deutschland bei 50 Jahren. Männer sollten ab diesem Alter bereits die erste Darmspiegelung durchführen lassen (ab Frühjahr 2019). Frauen sollen ab dem 50. Lebensjahr einmal pro Jahr Stuhltests auf verstecktes Blut (immunologischer FOB) durchführen. Die erste Vorsorge-Darmspiegelung soll dann ab dem 55. Lebensjahr erfolgen.
Ist die erste Darmspiegelung unauffällig soll nach 10 Jahren nochmals eine Vorsorgedarmspiegelung durchgeführt werden. (Regelwerk der gesetzlichen Krankenkassen).
Familiäres Risiko
Es ist überaus wichtig, zu erkennen, ob man ggf. ein individuell erhöhtes Risiko für das Auftreten von Darmpolypen oder Darmkrebs trägt. Bei Auftreten von Darmkrebserkrankungen in der Familie gilt das Risiko als erhöht.
Grundsätzlich wird empfohlen, bei familiärem Risiko die erste Darmspiegelung 10 Jahre vor dem Erkrankungsalter des jüngsten erkrankten Familienmitglieds durchführen zu lassen. Auch in der Folge sollten die Untersuchungsintervalle nicht 5 Jahre überschreiten.
Darmspiegelung
Durchführung der Darmspiegelung
Zur Durchführung einer Darmspiegelung ist eine Reinigung des Dickdarms erforderlich. Hierzu müssen darmspülende Medikamente eingenommen werden. War diese Prozedur noch vor Jahren eine echte Tortur, kann man heute mit neueren Medikamenten die Vorbereitung leichter und verträglicher gestalten.
Welche Reinigungsmethode für den einzelnen in Frage kommt, wird bei der Vorbesprechung zur Darmspiegelung mit Ihrem Arzt festgelegt. Dabei müssen auch Grunderkrankungen, Dauermedikamente und der Ablauf der Untersuchung besprochen werden. Die Spiegelung selber kann man durch die Verabreichung einer Dämmerschlafbehandlung komplett unspürbar gestalten. Durch den Einsatz von Kohlendioxid als Untersuchungsgas sind auch unangenehme Blähzustände nach der Untersuchung vermeidbar.
Risiko der Darmspiegelung
In Bayern liegt das Risiko für schwerwiegende Komplikationen bei Darmspiegelung (Darmverletzung, Darmblutung) bei 3/10000 (0,3 Promille). Im Enddarmzentrum München-Bavaria können Patienten im Falle eines Falls unmittelbar in die durch einen Tunnel angeschlossene Maria Theresia Klinik zur weiteren Diagnostik und Therapie aufgenommen werden. Diese Infrastruktur bietet ein hohes Maß an Sicherheit.