Verstopfung (Obstipation)
Verstopfung ist ein weitverbreitetes Beschwerdebild. Die Häufigkeit der Stuhlentleerung ist unter den Menschen extrem variabel. Daher richtet sich die Diagnose einer Verstopfung in erster Linie nach den Beschwerden, weniger nach der Stuhlfrequenz. Hier sind einerseits Völlegefühl bis Bauchschmerzen und andererseits Brennen, Schmerzen und Blutabgang durch Einrisse am After zu nennen.
Die Betroffenen müssen sich mit vermehrten Pressen und langen Sitzungen behelfen. Dies führt zu weiteren Problemen wie Analvenenthrombosen, Hämorrhoidalleiden und mit der Zeit zu Schäden am Beckenboden.
Die Neigung ob ein „flotter“ oder eben ein träger Darm vorliegt ist in der Regel angeboren. In Verbindung mit falscher Ernährung kommt es zu entsprechenden Beschwerden.
Bei leichteren Fällen von Darmträgheit reicht oft eine genaue Analyse der Ernährungsgewohnheiten und eine entsprechende Anleitung (ballaststoffreiche Ernährung, höhere Trinkmenge, körperliche Bewegung) um die Beschwerden erheblich zu lindern zu können.
Bei schweren Fällen von Darmträgheit, sind evtl. zusätzlich Medikamente notwendig. Hier sind Ballaststoffe alleine nicht ausreichend.
Wichtig!! Jede Form einer neu aufgetretenen und anhaltenden Verstopfung/Entleerungsstörung ist abklärungsbedürftig! Eine organische oder gar bösartige Ursache müssen ausgeschlossen werden!
Entleerungsstörung
Die Verstopfung als Folge einer verzögerten Darmpassage, ist von einer Entleerungsstörung abzugrenzen. Hier fällt es den Betroffenen schwer, den Mastdarm adäquat zu entleeren. Dies führt teils zu einer erheblichen körperlichen und psychischen Belastung. Ursächlich finden sich gelegentlich anatomische Besonderheiten. Oft kann die Ursache auch nicht geklärt werden.
Auch hier ist eine diätische Einstellung meist hilfreich und die Therapie folgt der der Verstopfung. Zusätzlich können veränderte Sitzpositionen auf der Toilette und Entleerungsunterstützungen durch z.B. Klistiere oder Einläufe Abhilfe schaffen.