Analfissur

Einrisse im Bereich des Analkanals und des Afters sind in der Regel akute und hoch schmerzhafte Ereignisse. Auslöser ist zumeist harter Stuhlgang und damit häufig einhergehendes starkes Pressen bei der Entleerung. Auch Durchfall kann zum Einreißen der Haut am After führen. Die meisten Analfissuren sind Richtung Steißbein oder Damm lokalisiert.

Symptome des akuten Afterrisses sind starke Schmerzen und zum Teil nicht unerheblicher Blutung über den After beim oder nach dem Stuhlgang. Durch wiederholtes Einreißen beim Stuhlgang kann sich eine chronische Narbe im Bereich des Einrisses ausbilden. Der regelmäßig wiederkehrende Schmerz führt zu einer Verkrampfung des Schließmuskels, die teils über Stunden anhalten kann. Die Verkrampfung des Schließmuskels verhindert wiederum ein Abheilen des Risses. Es entsteht ein Teufelskreis aus Schmerz und Verspannung.

Chronische Fissur

Besteht eine Fissur länger als sechs Wochen spricht man von einer chronischen Fissur. Die chronische Fissur zeichnet sich durch überschießendes Narbengewebe aus, welches äußerlich als Vorpostenmariske (Wächterfalte) und im oberen Analkanal als Analpolyp oder Analfibrom bezeichnet wird.

Durch das Vorhandensein einer chronischen Analfissur kann es zu einer Störung der Feinkontinenz kommen. Durch den ständigen Wundflusses aus der Fissur kann sich ein Analekzem mit teils erheblichem Juckreiz ausbilden.

Auf dem Boden einer Analfissur können sich Analfisteln ausbilden, die ein Abheilen der Fissuren unmöglich machen und zu Analabszessen führen können.

Behandlung

Eine frisch aufgetretene Fissur lässt sich durch eine Salbentherapie und Stuhlregulation in der Regel sehr gut behandeln. Daher ist die frühe Erkennung durch einen Proktologen von wesentlicher Bedeutung. Mit dem Übergang in eine chronische Fissur wird die Behandlung schwieriger, unter Umständen kann eine operative Therapie erforderlich sein.

In Einzelfällen mit einer ausgeprägten Spastik der Schließmuskulatur kann eine Injektion von Botulinumtoxin Abhilfe schaffen.